Neutraubling hat ein Klimaschutzkonzept

Die beiden Klimaschutzmanager Johannes Graf und Manfred Pfauntsch haben das beschlossene Klimaschutzkonzept offiziell eingereicht. In rund 80 Maßnahmen zum Wohle des Klimaschutzes soll Neutraubling zukunftsfähig gemacht werden.

Das Klimaschutzkonzept der Stadt Neutraubling ist offiziell beschlossen und eingereicht – ein Meilenstein für die beiden Klimaschutzmanager der Stadt Neutraubling, Manfred Pfauntsch und Johannes Graf. In den vergangenen eineinhalb Jahren haben sie intensiv daran gearbeitet, mögliche Projekte auszuloten, sich mit Verwaltung, Stadträten, Wirtschaftsvertretern und Bürgerinnen und Bürgern auszutauschen, bei neuen Bauprojekten und Sanierungen zu beraten, Förderungen zu beantragen und schließlich einen Fahrplan für die Zukunftssicherung Neutraublings zu erarbeiten: das Klimaschutzkonzept. Auf rund hundert Seiten Konzept plus nochmal hundert Seiten Maßnahmen erläutern sie, wie man das Ziel, die notwendige, vom Gesetzgeber eingeforderte Reduktion der Treibhausgasemissionen, erreichen kann. Damit sollen die natürlichen Lebensgrundlagen für aktuelle und zukünftige Generationen bewahrt und gestärkt werden.

„Unsere Vorschläge werden gut angenommen“

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die detaillierte Bestandsaufnahme der Energie- und Treibhausgasbilanz sowie die gründliche Analyse der Möglichkeiten im Stadtgebiet. Auf Basis dieser Potentiale wurden konkrete Maßnahmen definiert, die in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt werden sollen. Diese Ziele umfassen unter anderem die Umstellung der Energieversorgung – wo es möglich ist – auf erneuerbare Quellen und die konsequente Reduzierung des CO2-Ausstoßes, um sowohl die regionale Wirtschaft zu stärken als auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Viele der aufgelisteten Maßnahmen stammen von der Bevölkerung und den Beschäftigten der Stadt. Sie entstanden im ISEK-Prozess, der Zukunftswerkstatt oder der Arbeit im Stadtrat. „Die Beteiligung von Seiten des Rathauses, des Stadtrates, der Aufbaugemeinschaft und natürlich der Bürgerinnen und Bürger war enorm und ausschlaggebend für den Erfolg unserer Arbeit“, sagt Johannes Graf. Auch Manfred Pfauntsch bestätigte die gute Zusammenarbeit mit den Ämtern: „Wenn Sanierungen geplant sind, wurden und werden wir gefragt und unsere Vorschläge gut angenommen.“

Nach dem Konzept folgt die Umsetzung: konkrete Projekte im Blick

Auch Erster Bürgermeister Harald Stadler ist mehr als zufrieden mit dem Konzept: „Das Klimaschutzmanagement hat sich in den letzten eineinhalb Jahren zu einem festen Bestandteil und wichtiger Beratungsinstitution in unserer Verwaltung und auch für die Bürger etabliert. Mit der Unterstützung unserer Klimaschutzmanager und auf Basis des Klimaschutzkonzeptes bin ich sicher, dass Neutraubling für die Zukunft gut aufgestellt ist.“

Nach der Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes sollen nun die Maßnahmen – an die 80 Stück – umgesetzt und die jeweiligen Projekte gestartet und begleitet werden. Auch für diese Phase hoffen die beiden Klimaschutzmanager auf breite Unterstützung der Stadt Neutraubling, ihrer Bürgerschaft und den beteiligten Gremien. Als nächstes steht die Ausstattung weiterer Dächer kommunaler Liegenschaften mit Photovoltaik-Anlagen an. Im Rahmen des Energie-Coachings der Regierung der Oberpfalz wird, in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Regensburg, ein Energiemanagementsystem eingeführt. Weiterhin wird das Klimaschutzmanagement die Stadt bei der Entwicklung einer ökologisch ausgerichteten Bauleitplanung unterstützen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Mitarbeit an der kommunalen Wärmeplanung. Hierbei gilt es, Planungen in Auftrag zu geben und die entsprechenden Fördermöglichkeiten vollständig auszuschöpfen. Das gleiche gilt für das integrierte Mobilitätskonzept der Stadt, die Sanierung des Rathauses und die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebe. Zusätzlich plant das Klimaschutzmanagement, eine Vortragsreihe zu lokal relevanten Energie- und Klimaschutzthemen zu initiieren. In Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen ist außerdem die Organisation einer Nachhaltigkeitsmesse geplant, um die Bürgerinnen und Bürger umfassend über die vielfältigen Themen auf dem Laufenden zu halten.